Montag, 18. März 2013

26

Ich laufe durch die Stadt. Meinen Kapuzenpulli in mein Gesicht gezogen. Die Hände stechen vor Kälte. Zitternd beiße ich auf meiner Lippe herum und kann meine Gedanken nicht ordnen. Meine Schritte werden schneller. Man merkt nicht wie unsicher ich wirklich bin. Was in mir vorgeht. Ich falle nicht auf, werde auch nicht wahrgenommen. Alles was man sieht, ist ein Mädchen das zügig an ihnen vorbei geht. Würden sie denken wie es diesem Mädchen wirklich geht. Was für Gefühle sie hat und was sie sich wünscht. Würden sie je darauf kommen? Erst jetzt merke ich, dass die Brücke überquert bin und auf dem Weg zum Bach bin. Dort, wo schon so vieles passiert ist. Vieles dass ich nicht vergessen kann, doch auch so vieles dass ich ungeschehen machen möchte. Nun laufen Tränen über mein Gesicht. Verärgert wische ich sie weg, was aber nur bewrikt, dass mein Make-Up vollemds verschmiert. Ich lasse mich auf den gefrorenen Boden gleiten und fange an zu weinen. Schluchzend beuge ich mich vorne über. Ich könnte hier bleiben bis ich erfriere, geht es durch meinen Kopf, bald wird es dunkel, niemand wird mich sehen. Erst am nächsten tag wird mich jemand finden. Erst dann, wenn es zu spät ist.
Mit letzter Kraft stütze ich mich wieder nach oben. Ich weiß nicht wo diese Gedanken immer wieder auftauchen. Warum sie mich immer wieder das alles durchmachen lassen. Die Kraft wird weniger. Die Zuversicht auch. Will ich überhaupt dass alles besser wird, oder will ich das schnelle Ende?

Ich muss mich jetzt entscheiden, denn sonst ist es zu spät. oder ist es das jetzt schon?